BEGEM weiter auf Wachstumskurs

Mitglieder beschließen 5% Ausschüttung

„Wir konnten in den letzten zwei Jahren 60 Neumitglieder begrüßen“, eröffnete Aufsichtsratsvorsitzender Werner Tegeler die Generalversammlung 2025 der BürgerEnergiegenossenschaft Emmendingen (BEGEM) im Sitzungssaal des Rathauses. Zum Ende des Jahres 2024 hatte die BEGEM damit 293 Mitglieder.

Als Gastrednerin konnte Stefanie Eißing, Leiterin des Fachbereichs Umwelt, Klima, Verkehr der Stadt Emmendingen gewonnen werden, die die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für die Erreichung der Klimaziele hervorhob.

Anschließend berichtete der Vorstand über das Geschäftsjahr 2024. Dieses war geprägt von weniger Ertrag bei Wind und Sonne, sowohl wetterbedingt in Bezug auf die Strommenge, als auch auf den finanziellen Ertrag. Letzteres ist insbesondere auf die Projekte mit variabler Vergütung (Direktvermarktungsstrom, Windkraft-Beteiligungen) zurückzuführen. Denn in den Jahren davor hatten bedingt durch den Angriffskrieg Russlands die Ausnahmesituation extremer Energiepreise für
überdurchschnittliche Erlöse gesorgt.

Das dritte Standbein der BEGEM, die Kombination von Wärmeversorgung und lokaler erneuerbarer Energieerzeugung, konnte weiter ausgebaut werden:
2024 ging das Projekt Soziales Wohnen der Städtischen Wohnbau in Betrieb, bei dem die BEGEM die Photovoltaik-unterstützte Wärmeversorgung mit Wärmepumpen betreibt.

Bereits im Januar 2025 wurde eine neue PV-Anlage auf dem Dach des Kindergartens “Elzdammnest” in Wasser in Betrieb genommen. Die zweiteilige Anlage hat eine Leistung von insgesamt 135 kWp und wird sowohl den Kindergarten selbst wie auch die benachbarte Elzhalle mit sauberem Strom versorgen.

Weitere Perspektiven für den Ausbau von Wertschöpfung und Energiewende in der Region sieht die BEGEM in den Bereichen von Agri-Photovoltaik und Windkraft. Hier werden sich nach Einschätzung des Vorstands einige Beteiligungsmöglichkeiten in den nächsten Monaten eröffnen. Das bereits seit längerem in Planung befindliche Gemeinschaftsprojekt mit der BEG Teningen, die große PV-Anlage auf der Deponie Kiesgrube Teningen, macht Fortschritte: der Pachtvertrag mit der Gemeinde ist unter
Dach und Fach, der vorhabensbezogene Bebauungsplan in Arbeit.

Nach den Projektdetails wurden die wichtigsten Zahlen des Jahresabschluss 2024 vorgestellt. Da in den beiden vorhergegangenen außergewöhnlichen Jahren bereits große Gewinnvorträge gebildet werden konnten, schlugen Aufsichtsrat und Vorstand den Mitgliedern vor, den Jahresüberschuss 2024 i.H.v. 68.915 € nahezu vollständig als Dividende auszuschütten. So konnte auch dieses Jahr 5% der Einlage als Ausschüttung vorgeschlagen werden. Dem stimmte die Generalversammlung einstimmig zu. Auch die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig gefasst.

In der anschließenden Aussprache wurde deutlich, dass zur Finanzierung der zukünftigen Projekte auch Aufstockungen von Bestandsmitgliedern und neue Mitglieder willkommen sind.

Das Protokoll der Versammlung und der Jahresabschluss können von Mitgliedern auf Wunsch nach Terminabsprache mit dem Vorstand eingesehen werden.

Kindergarten Elzdammnest

BEGEM baut Teilhabe an der lokalen Energiewende weiter aus

Mit der Einweihung der Photovoltaik-Anlage auf dem Kindergarten Elzdammnest in Wasser hat die BEGEM ihre bisher größte Stromerzeugungsanlage auf einem städtischen Dach in Betrieb genommen.
Einweihung mit Kindergartenleitung und Stadtverwaltung

Nach der technischen Inbetriebnahme am 14. Januar konnte heute die neueste und bisher größte Photovoltaikanlage der Bürgerenergiegenossenschaft Emmendingen auf einem städtischen Gebäudedach feierlich in den Regelbetrieb überführt werden.

Oberbürgermeister Stefan Schlatterer und Ortsvorsteher Andreas Pleuler konnten damit die erste PV-Anlage einweihen, welche städtische Liegenschaften im Stadtteil Wasser mit sauberem Sonnenstrom versorgt. Sowohl der evangelische Kindergarten Elzdammnest selbst als auch die benachbarte Elzhalle können den erzeugten erneuerbaren Strom direkt nutzen. Die Stadt wird dadurch in den nächsten 20 Jahren spürbare Einsparungen bei den Energiekosten erzielen. Die Anlage hat insgesamt 134 kWp Leistung und dürfte damit jährlich ca. 125.000 kWh Strom erzeugen. In Abstimmung mit den Stadtwerken Emmendingen und dem Installateursbetrieb Jörg Bürkin Elektrotechnik konnte die BEGEM eine Anlagenkonzeption finden, welche sowohl für die BEGEM als auch für die Stadt wirtschaftlich vorteilhaft ist.

„Für die Energiewende in Bürgerhand ist die Förderung der Photovoltaik durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) weiterhin ein gewichtiger Faktor, um große Anlagen wie diese überhaupt errichten zu können.“, so BEGEM-Vorstand Karl-Heinrich Jung anlässlich der Einweihung der aus 294 Modulen bestehenden PV- Anlage.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Werner Tegeler, merkt an „Die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Emmendingen ist seit den Anfängen der BEGEM eine weitere tragende Säule unserer erfolgreichen Beteiligung der Bürger.“ Und Michael Hesselbach, ebenfalls Vorstand der BEGEM, ergänzt „Dies umfasst auch die
gemeinsamen Projekte mit der Städtischen Wohnbaugesellschaft mbH, bei denen die BEGEM nicht nur im Bereich Photovoltaik sondern auch bei der Wärme-
versorgung verlässlicher Partner ist.“ So hat die BEGEM im vergangenen Jahr zwei PV-Anlagen auf Dächern der Städtischen Wohnbaugesellschaft in Betrieb genommen, die einen weiteren Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Um den Ausbau weiter voranzubringen ist die BEGEM sowohl für zusätzliche PV-Dachflächen im Stadtgebiet als auch für neue Mitglieder offen.

BalkonSolar – Initiative

Eine Initiative, die formal nichts mit der Genossenschaft zu tun hat, aber auch Energiewende-Interessierte anspricht, wollen wir hier vorstellen:

Balkonsolarberatung im Landkreis Emmendingen

Der Energiewendehub Kreis Emmendingen und die Gemeinde Denzlingen luden am 30.01.2025 alle Interessierten dazu ein, an einem ersten Treffen teilzunehmen und Teil der neuen Initiative zu werden.


Kleine Solaranlagen für den Balkon sind eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, eigene Energie zu produzieren, Geld zu sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Vielen Bürger:innen fehlt jedoch aktuell das Wissen darüber, ob sich das auch auf dem eigenen Balkon lohnen würde und was man dabei beachten muss. Deshalb gibt es in einigen Städten bereits ehrenamtliche Balkonsolarinitiativen, die dort durch Beratung und Sammelbestellungen bis zu 1000 Solarmodule im Jahr auf die örtlichen Balkone bringen. Diese machen die Energiewende oft auch durch Bastel-Workshops oder interaktive Infostände, bei denen man z.B. auf einem Home-Trainer strampelnd gegen die Energieerzeugung eines Solarmoduls antreten kann, einfach zugänglich. Auf dem Energiewendetag des Energiewendehub im Oktober 2024 entstand die Idee, dieses Konzept auf den Landkreis Emmendingen zu übertragen.

“Alle Interessierten, die gemeinsam und mit Spaß etwas für die Energiewende in Denzlingen und dem Landkreis bewegen möchten, sind herzlich eingeladen”, sagen Ute Sladek und Kristina Daumer, die lokalen Klimavernetzerinnen des Energiewendehub. Sebastian Müller vom Balkon.Solar. e.V. Freiburg hielt einen Kurzvortrag und stand für Fragen zur Verfügung. Zudem hat sich der Balkon Solar Verein Freiburg dafür ausgesprochen, dass sich die neu entstehende Initiative dem Verein anschließen kann, um der neuen Gruppe den Start zu erleichtern.

Weitere Infos finden Sie auf der Website des Energiewendehub unter em.climateconnect.de