Bürgerenergiegenossenschaft Emmendingen war erfolgreich beim Bundeswettbewerb
„BürgerenergieProjekt des Jahres 2017“

17 Projekte aus unterschiedlichen Bereichen der Bürgerenergiewende haben sich als „BürgerenergieProjekt des Jahres“ beworben. Nun steht das Ergebnis fest. Die Jury hat sie sich für drei Projekte entschieden. Die BürgerEnergiegenossenschaft Emmendingen gehört zusammen mit der EnergieGenossenschaft Inn-Salzach eG und der Usedomer Genossenschaft Ladenetz/Inselwerke zu den drei Preisträgern. Überzeugt hat die Jury wohl auch das breit aufgestellte Portfolio der Emmendinger Genossenschaft, wie die Beteiligung an Windkraftanlagen, das Betreiben von PV-Anlagen, thermischen Solaranlagen, KWK-Anlagen und die Moderniesierung von Heizungsanlagen in öffentlichen Gebäuden, aber auch in einem Wohn- und Geschäftshaus. Die Genossenschaft, mit ihren über 180 Mitgliedern, erzeugt mit diesen Anlagen ca. 260.000 kWh Strom. Das entspricht einem Verbrauch von etwa 110 Haushalten. Bei den Wärmeversorgungsanlagen wird eine 15-prozentige Effektivitätssteigerung erzielt. Darüber hinaus entstehen durch diese zentralen Anlagen auch geringere Emissionen. Vertreter des Vereins Bündnis Bürgerenergie mit Sitz in Berlin werden in den kommenden Wochen die drei Gewinnerprojekte auf Usedom, in Emmendingen und in Neuötting besuchen und sich über die innovativen Tätigkeiten dieser drei Genossenschaften sowie die Menschen dahinter informieren. „Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Votings für das Mitwirken. Sie waren ein wesentlicher Bestandteil unseres Erfolgs“, so die beiden Vorstandsmitglieder Werner Strübin und Barbara Schweizer.

BEGEM bietet auch für private Objekte Energieliefer-Contracting an

Nach den beiden mit der Stadt EM und der Städt. Wohnbaugesellschaft mbH positiv betriebenen Contracting Maßnahmen weitet die BEGEM ihr Geschäftsfeld um den privaten Bereich für mittlere und größere Liegenschaften, Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) und gewerbliche Objekt aus.
Die BEGEM verfolgt dabei das Ziel intelligente und effiziente Wärme- und Stromlösungen anzubieten und umzusetzen. Dies können moderne Heizungsanlagen mit thermischer Solarnutzung, Kraft-Wärme-Kopplungs- (KWK) und Photovoltaikanlagen sein.

Fachleute der BEGEM begleiten von Anfang an die Projektentwicklung, erstellen Bestandsanalysen, übernehmen die Planung und sind am Bau der Heizungsanlagen oder der Modernisierung beteiligt.

Neue Heizungsanlagen kosten viel Geld und binden Kapital, was die Objekteigentümer nicht immer zur Verfügung haben, was oftmals zur Verzögerung von dringend notwendigen Investitionen und Modernisierungen von technischen Anlagen führt. Eine Kooperation mit der BEGEM bietet hier die Möglichkeit den Investitionsstau aufzulösen und sie als Energie-Dienstleister zu beauftragen.

Eine solche Zusammenarbeit kann wie folgt ausgestaltet und vereinbart werden:
Nach der Kontaktaufnahme und einer grundsätzlichen Bereitschaft der Zusammenarbeit führt die BEGEM eine Bestandsaufnahme durch. Ergibt sich daraus ein technisch und wirtschaftlich realisierbares Projekt unterbreitet die BEGEM ein Contracting-Angebot, gegliedert in einen Grundpreis oder Anlagenpauschale zur Finanzierung der Investition und den Wärmepreis bzw. Strompreis bei einem BHKW-Betrieb.
 
Nach Abschluss eines Contracting-Vertrages übernimmt die BEGEM die Ausführungsplanung, Finanzierung und die Umsetzung, die Betriebsführung und die Instandhaltung. Das Controlling und Optimierung ist ebenfalls Bestandteil des Contracting-Vertrages.

Für die Installation sind vom Objekteigentümer für den Einbau der technischen Anlagen die Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.

Um den Bezug der Energie, die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und um Sanierungszuschüsse kümmert sich die BEGEM.

Die Wärme und der Strom, die mittels Messeinrichtungen erfasst werden, werden nach dem tatsächlichen Verbrauch abgerechnet.

Zum Bau und der Wartung der technischen Anlagen werden qualifizierte Handwerksfirmen aus der Raumschaft beauftragt. Es wird nur hochwertige Technik eingesetzt, die einen wirtschaftlichen Betrieb sicherstellt.

Mit diesem Geschäftsmodell unterbreitet die BEGEM ein Angebot, als Energie-Dienstleister die Investition, sowie die Finanzierung und die Betriebsführung zu übernehmen


Ansprechpartner:
BürgerEnergiegenossenschaft eG (BEGEM) Köndringer Weg 9, 79312 Emmendingen, w.struebin@buergerenergie-emmendingen.de

Windkraftgegner werden gewalttätig – Serientäter am Werk?

Unbekannte brechen in der Ortenau Windkraftanlagen auf und schalten sie ab. Die Täter verfügen Spezialwissen und bauen Computer aus. Die Betreiber sehen fanatische Windkraftgegner am Werk.
Fest steht bislang nur: Der oder die Täter sind mit brachialer Gewalt vorgegangen. Innerhalb von zehn Tagen haben sie am 19. und 23. März die Windkraftanlage auf dem Weißmoos und in der Nacht von 28. auf den 29. März die auf dem Langenhard abgeschaltet, nachdem sie sich zuvor gewaltsam Zutritt verschafft hatten.

Für die Betreiber der Anlagen steht fest: Die Unbekannten sind keine Befürworter der Windenergie. Die Polizei gibt sich laut Pressesprecher Patrick Bergmann verhaltener: “Wir schließen nicht aus, dass das eine Demonstration gegen Windkraft war.”

Täter wollten Schaden anrichten

Die Betreiber der beiden Anlagen, die SWE Bürgerwind I und Regiowind, sind dagegen überzeugt, dass es einen Zusammenhang zwischen den drei Taten gibt. Georg Hille, Geschäftsführer der SWE (Stadtwerke Emmendingen) Bürgerwind, die die Anlage auf dem Weißmoos im Schuttertal betreibt, geht davon aus, dass fanatische Windkraftgegner am Werk waren. “Es ging ihnen vor allem darum, die Maschine abzuschalten und Schaden anzurichten.”

Es sei an der technischen Anlage manipuliert, ein Computer fachmännisch abgebaut und mitgenommen worden. Dafür war Spezialwissen nötig.” Hille ist überzeugt, dass jemand am Werk war, der sich mit Windkraftanlagen auskennt. “Der war nicht unbedarft.” Den Gesamtschaden beziffert er auf eine Summe in fünfstelliger Höhe.

Hille: Zwei Einbrüche in vier Tagen hat es noch nie gegeben

Die Einbrüche auf dem Weißmoos wurden an beiden Tagen jeweils nach Mitternacht begangen. Die ebenerdige Tür wurde mit massiver Gewalt aufgebrochen. Über die Fernüberwachung durch die Firma Enercon, die die Anlage gebaut hatte, ist der Tatzeitpunkt genau dokumentiert. Die Polizei wurde am nächsten Tag informiert. Beim ersten Mal sei die Polizei persönlich am Tatort gewesen, beim zweiten Mal erfolgte die Information fernmündlich. Auch wenn die Einbrecher neben dem Computer noch die Aufstiegshilfe mitgehen ließen, mit deren Hilfe man die 140 Meter zur Kanzel rauf- und runterkommt, ist Hille überzeugt, dass es sich bei den Einbrechern nicht um normale Diebe gehandelt hat. “Enercon hat uns bestätigt, Vorfälle in der Form kann man in Deutschland an einer Hand abzählen, zwei Einbrüche in vier Tagen hat es noch nie gegeben”, so der Geschäftsführer. Bei 30.000 Windkraftanlagen in Deutschland seien allenfalls Vandalismusschäden bekannt. Eine stärkere Tür soll weitere Vorfälle dieser Art verhindern. Das grundsätzliche Problem bleibt: Weil Windkraftanlagen Abstände zur Wohnbebauung einhalten, konnten die Täter unbeobachtet ans Werk gehen. Das gilt auch für die zweite Windkraftanlage auf dem Langenhard, die von der Freiburger Regiowind betrieben wird. Deren Geschäftsführer Andreas Markowsky berichtet, dass Nachfragen bei Bauernhöfen in der näheren Umgebung ergebnislos verlaufen seien. Auf dem Langenhard war die Anlage laut Datenfernübertragung zwischen vier und fünf Uhr morgens über den Notausknopf abgeschaltet worden. 

“Der Schaden hält sich bei uns in Grenzen, weil die Stillstandzeit relativ kurz war. Die Anlage stand nur wenige Stunden”, sagte Markowsky. Zum Ertragsausfall kommt auch hier die zerstörte Tür, die sich anders als auf dem Weißmoos in zehn Meter Höhe befand. Markowsky hofft auf einen Fahndungserfolg, weil der oder die Täter reichlich Spuren hinterlassen hatten. Pressesprecher Bergmann relativiert: “Es gibt derzeit keine heiße Spur.”

Für Markowsky spricht alles für einen Serientäter: “In letzten 20 Jahren haben wir nichts Vergleichbares erlebt. Mal haben Unbekannte Nägel in Schlösser geklopft, mal Wände beschmiert, aber sowas ist noch nicht vorgekommen.” Für Hinweise, die zur Ergreifung des oder der Täter führen, hat Hille eine Belohnung ausgesetzt – unter anderem eine Auffahrt in die Gondel auf 138 Meter Höhe.

Quelle: Badische Zeitung www.badische-zeitung.de/windkraftgegner-werden-gewalttaetig-serientaeter-am-werk